Dienstag, 24. März 2015

Das Wetter und was so dazu gehört

 Es wird allmählich Winter. Gerechtigkeitshalber sind wohl tatsächlich wir mit der Kälte dran. Wir laufen Abends schon alle mit Wärmeflasche durchs Haus, in der Bar wird der Kamin angeheizt und ich sitze grade mit dicker Jacke und Decke über den Beinen auf der Veranda-Couch und schreibe. Trotzdem ist es Tagsüber noch wunderschön warm und Sonnig. Wenn nicht grade ein Zyklon vorbei kommt.

Pam ist übrigens größten Teils über den Pacific an uns vorbei gezogen.

Nachdem es 4 Tage kein anderes Gesprächsthema in der Stadt gab, haben wir letztenendes kaum etwas gemerkt. Ein bisschen stärkerer Wind als sonst und nachts dann nochmal Regen,  aber wirklich nichts weltbewegendes. Das überhaupt etwas los war,  merkte man nur am Meer. Die Wellen waren bombastisch. Auch wenn Shane steif und fest behauptet dass das noch gar nichts gewesen wäre, Aneska und ich waren mehr als nur beieindruckt von der Gewalt demonstatrion des sonst so ruhigen Wassers.
Dank dem St.  Patricks day mussten wir bis spät in die Nacht arbeiten (St.  Patricks day im Irish pup ist übrigens durchaus erlebenswert :) trotz der 15 std Schicht hat es einen Heiden Spaß gemacht) u d als wir gegen 4 Uhr nachts nach Hause kamen waren wir noch viel zu aufgekratzt zum schlafen.  Außerdem war Grade Flut Höchststand.  Also dicke Jacken an,  zusätzlich noch eine wärmeflasche drunter,  wegzehrbier in die Hand und ab zum Strand.
Die sich im Scheinwerferlicht Meterhoch auftürmenden Wellen kamen mit solch einer Macht am Ufer an, dass uns die Worte fehlten. Laut Shane hat ein quadratmeter Wasser eine Tonne Zugkraft. Eine Tonne! Wir haben uns es natürlich nicht nehmen lassen immer näher ans Wasser zu gehen und immer knapper vor dem herannrollendem Wellen davon zu laufen. Oder mit Augen zu und halbwegs sicherem Abstand darauf zu warten wann die Füße nass werden.
Shane wollte 'wer die Augen als erstes aufmachen,  muss morgen Frühstück machen' Spiele.  Zum Schluss haben wir alle geblinzelt und fersengeld gegeben.
Das mit der Zugkraft können wir übrigens bestätigen. Mich hat die Welle nur bis zu den Unterschenkeln umspühlt und ich habe gemerkt wie ich den Boden unter den Füßen verliere und es immer Schwerer wurde gegen des Sog anzukommen. Aneska und Shane mussten es natürlich übertreiben und standen bis zum Hintern im Wasser. Nachdem es Shane dann fast weggespühlt hat, sind wir triefend aber doch sehr begeistert nach Hause.

Von dem Sturm haben die Surfer hier übrigens schon fast 3 Monate im vorraus geredet. Und tatsächlich, auch an Stellen, an denen normalerweise kein Mensch darauf gekommen wäre sein Board ins Wasser zu schmeißen, tummelten sich Mittags die Surfer und nutzten die gigantischen Wellen.

Die Anteilnahme an Vanuatu ist hier ziemlich Groß. Vergangene Woche konnte man in allen Zeitungen Spendenaufrufe und Artikel lesen.

II. Schutt und Asche über unser Haupt

Also, wie bereits erwähnt saßen wir zwar warm und trocken bei tollen Menschen aber mal wieder ohne Aussicht auf einen Job.

Zur selben Zeit wie wir, wwoofte auch Kathrin bei einer Frau in Nelson. Leider ging es bei ihr nicht ganz so fair und herzlich zu. Und auch sie suchte wie fast alle hier nach einem Job. Nachdem ihre Wwoofingstelle eher an ausbäute erinnerte versuchte sie irgendwo anders einen besseren Platz zu finden. Und nach zwei Wochen gemeinsamer Zeit machte sie sich auf nach Kaikoura, einem kleinen Städtchen nördlich von Christchurch.
Sie hatte einen Platz bei einem Barbestitzer bekommen. 2 Std  Arbeit am Tag für Unterkunft und Essen und darüber hinaus konnte sie bezahlt in der Bar arbeiten. Und da Shane ein Herzensguter Mensch ist, noch Leute für die Bar suchte und Katrin eh die Beste ist, wohnen wir jetzt seit fast 3 Wochen alle zusammen im Wunderschönen Kaikoura in einem Strandhaus mit riesem Garten und 2 min zum Meer, arbeiten im coolsten irish Pup weit und breit, haben ein Auto zur verfügung und mittlerweile auch beide noch einen zweiten Job um endlich mal ein bisschen Geld zu verdienen.

Bald mehr von uns :*

I. Schutt und Asche über unser Haupt!

Ohje, den Blog haben wir wirklich völlig vernachlässigt...Entschuldigt die wirklich viel zu lange Pause, die letzten Monate war einfach so viel los und die Technik war uns Zeitweise mal wieder furchtbar feindselig gesinnt.

Hier jetzt erst einmal eine Kurzfassung des bisher Erlebten und die Nöchsten Tage gibt's dann Einträge zu den besonderen Ereignissen :)

Während Aneska sich in den 4 Wochen alleine in Reglan dort richtig eingelebt, tolle Leute kennen gelernt und ihren Job mit Bravour gemeister hat, reiste ich mit Aaron weiter über die Nordinsel.
Wir hatten beide eine wirklich tolle Zeit. Aneska erklärte Raglan offiziell zu ihere Zweitheimat und Aaron und ich haben dank gemietetem Auto auch die versteckten Winkel der Nordinsel entdecken können. Trampen macht zwar riesen Spaß, mit Auto ist man dann allerdings doch unabhängiger.

Nachdem wir in Reglan wieder vereint waren, hat es mich natürlich erstmal mit einer Magendarmgrippe danieder gestreckt. Nicht das ich 4 Wochen vorher erst eine fette Grippe gehabt hätte...
Naja, jedenfalls brachte dies unsere Pläne bezüglich Fähre pünktlich erwischen, um den tatsächlich einzig geplanten Termin unserer ganzen bisherigen Reise (das Luminate Festival) wahrzunehmen, etwas durcheinander.
Ursprünglich wollten wir eine Woche vor, bereits gebuchter, Fährfahrt in Raglan aufbrechen um unterwegs noch einige Stops einzulegen.
So quatierten wir uns noch einige Tage zum auskurieren bei Aneskas Freunden in Raglan ein und machten uns dann kurz vor knapp auf den Weg.
Immerhin hatten wir, dank unserem ersten Couchsurfing Platz,  noch ein wirklich lustiges Wochenende in Napier und kamen tatsächlich am Abend vor der Überfahrt in Wellington an.
Natürlich klappte auch der morgendliche Aufbruch richtung Dock nicht wie geplant. Zwar sind wir tatsächlich 2 min vor letztem Check in grade noch so mitgenommen worden, allerdins war ich so platt, dass ich die ganze überfahrt inklusive Delfine verschlafen habe :(

Auch das Festival haben wir, wer hätte es gedacht, nicht ohne einen ganzen Sack voll Chaos erreicht.
Ich habe sowohl Zelt als auch Hut verloren, was mich an den Rand eines mittel schweren Nervenzusammenbruchs brachte. Wir hatten zwar noch Aneskas Zelt, aber die Aussicht auf 9 Tage Festival mit nur einem Zelt, in dem zwar zwei Leute bequem schlafen können, man aber die Knie unterm Kinn hat sobald noch zwei große Rucksäcke mit untergebracht werden müssen, war eher weniger erfreulich. Mal ganz abgesehen davon, dass mit dem Zelt auch gute 200 Dollar weg waren.
Zu allem Überfluss war der Campingplatz in Nelson völlig überteuert, ich bekam einen Migräne Schub, Aneska kippte unser Abendessen um (nicht ohne mir vorher noch ne ordentliche Ladung Pfeffer ins Auge zu streuen) und wir wurden komplett von Schnaken aufgefressen. Ein rund um beschissener Tag also.

Aber wie so oft hier, wendet sich das Blatt sekündlich. Am nächsten Tag stellte sich heraus, dass nicht etwa ich, sondern die Fähre mein Zelt verschlampt hatte. Es lag im Office und ich könne es jeder Zeit abholen.
Wir trafen Kathrin (eine Freundin aus Raglan) wieder, was Ansich schon super war, die uns aber auch noch bei ihrem Couchsurfingplatz für einen extra Tag in Nelson unterbrachte. Beim trampen bekamen wir zur Begrüßung zwei Bie in die Hand gedrückt und das beste: Tom (auch ein Freund aus Raglan) rief an und überraschte uns mit seinem Plan aufs Festival zu kommen. Er war grade auf der Fähre und anstatt gute 1 1/2 Std nach Pikton und zurück zu trampen, wurde mir mein Zelt direkt ins Haus gebracht :)

Dem Festival werde ich einen eigenen Eintrag widmen, auch wenn es mir noch immer schwer fällt Worte dafür zu finden. Es war unglaublich und ohne zu übertreiben die bisher schönste Erfahrung in Neuseeland.

Leider waren wir nach den 9 Tagen aufm Berg dann tatsächlich völlig abgebrannt. Wir konnten uns grade noch 3 Nächte in Montueka leisten, wo es angeblich jede Menge Fruitpicking Jobs geben sollte.
Stellte sich als Fehlinformation heraus...
Es gibt in der Region zwar tatsächlich jede Menge Apfelplantagen, allerdings viel der Ertrag dieses Jahr dank eines Sturms ziemlich schlecht aus und für die bevorstehende Ernte lagen den Farmen bereits Listen mit willigen Arbeitern vor. Wir hätten uns auf Seite 120 eintragen können...
Auch das fehlende Auto machte sich langsam bemerkbar.
Viele der potentiellen Arbeitsplätze liegen ein ganzes Stück außerhalb und haben keine unterbrinungsmöglichkeiten, sodass Bewerber ohne fahrbaren Untersatz eher ungern genommen werden.

Nachdem das Geld jetzt auch schon für Essen knapp wurde, suchten wir auf Hochtouren nach einem HalpX Platz ( ähnlich wie wwoofing, nur dass man nicht nur Jobs auf Farmen, sondern auch in Familien findet die Hilfe mit den Kindern oder in Haus und Garten brauchen. Achja, 2-3 Std Arbeit am Tag für Unterkunft und manchmal auch Essen falls ich wwoofing vorher noch nicht erwähnt habe (: )
Und wieder einmal hatten wir mehr Glück als Verstand. Direkt die erste angerufene Stelle sagte, wir können in 2 Tagen anfangen.
Voller neuer Hoffnung machten wir uns also auf zurück nach Nelson und Standen am nächsten Tag wie verabredet bei unserem neuem Unterschlupf vor der Tür.
Und was wir für ein Glück hatten! Die nächsten 4 Wochen verbrachten wir zusammen mit Eva und Ian, einem unglaublich lieben und faszinierendem älterem Pärchen die uns bei sich aufnahmen. Die Zeit war wirklich toll, wir konnten viel lernen und zu unserer Freude den beiden auch wirklich viel helfen. Ein dickes dank hier nochmal an Mama und Papa! Euer bemühen uns Gartenarbeit und Handwerkliches Geschick nahe zu legen hat uns hier mehr als einmal geholfen und zu unserer eigenen Überaschung haben wir es doch tatsächlich vermisst.
Obwohl wir unglaublich gerne bei Ian und Eva geblieben wären, fanden wir leider auch hier keinen Job. Eva tat zwar alles in ihrer Macht stehende um uns zu helfen und bezahlte uns gegen Ende auch noch dafür Garage und Keller zu entrümpeln, aber da Thailand langsam immer näher rückt, wir noch nicht geimpft sind und auch das Rückflugticket noch gezahlt werden muss, waren wir wirklich auf viel und gut bezahlte Arbeit angewiesen.

Schon etwas am verzweifeln wurde uns mal wieder aus der Patsche geholfen.